Wir wünschen Ihnen frohe und besinnliche Festtage!

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder  

Wir blicken auf ein Jahr zurück, in dem auf einmal alles auf den Kopf gestellt wurde, nicht nur in der Schweiz. Die Corona-Pandemie hat uns alle sehr gefordert. Die Bauunternehmer mussten sich über Nacht oder über das Wochenende auf neue Schutzvorgaben einstellen. Die Regeln wechselten manchmal innerhalb von wenigen Tagen. Das warf zahllose Fragen auf, und so standen wir täglich mit vielen Mitgliedern in Kontakt. Die Geschäftsstelle war gefordert. Die Situation war und ist schwierig, das soll nicht beschönigt werden. Wir denken aber, dass trotz der Schwierigkeiten auch ein positives Fazit gezogen werden kann. Die intensive Zusammenarbeit hat dazu geführt, dass der Verband und seine Mitglieder in den anspruchsvollen letzten Monaten näher zusammengerückt sind – und das in einer Zeit des Abstandhaltens. Die Solidarität der Mitgliedfirmen untereinander war gross, auch hier erlebten wir ein Zusammenstehen. So haben sich viele Unternehmen gegenseitig bei der Umsetzung der Hygienemassnahmen unterstützt. Der Verband und die Mitglieder hatten ein gemeinsames Ziel vor den Augen: Gemeinsam als Branche die Coronakrise möglichst unbeschadet überstehen. Das hat die Bindungen verstärkt. 
 
Sich näher gekommen sind im Frühjahr in unserem Verband auch die Deutsch- und die Westschweiz. Dies etwa dank der Neubesetzung der beiden Vakanzen in der Geschäftsleitung. Jeremy-David Benjamin, neuer Leiter Arbeitgeberpolitik und Recht, wuchs in Lausanne auf und studierte in Freiburg. Er war vor seiner Tätigkeit beim SBV beim SECO stellvertretender Leiter des juristischen Dienstes der Arbeitslosenversicherung. Martin Graf, neuer Leiter des Bereichs Unternehmensführung, arbeitete vorher als Leiter Instandhaltung Westschweiz für die SBB AG. Dem Deutschschweizer sind beide Landesteile entsprechend gut vertraut. 
 
Trotz den äusserst schwierigen Rahmenbedingungen haben wir in diesem Jahr einige wichtige Erfolge verzeichnen können. Das gilt insbesondere für die Totalrevision des Bundesgesetzes über das öffentliche Beschaffungswesen BöB zu. Damit steht der Qualitätswettbewerb im Vordergrund statt der Billigstpreismentalität, welche sich als verheerend herausgestellt hat. Unser Weihnachtswunsch an die Mitglieder ist der, dass nun nicht automatisch rekurriert wird, wenn der Billigstanbietender nicht zum Zug kommt! Sonst riskieren wir, dass der Status Quo mit dem ruinösen Preiskampf weiterhin bestehen bleibt.  
Weitere wichtige Ziele, die wir auf der politischen Bühne erreicht haben, sind die Abschaffung der RTVG-Gebühr für ARGEs ab 2021 und die gesetzlichen Grundlagen für das Einsetzen der AHV-Nummer in unserem ISAB-System. 
 
Im Frühjahr hat der SBV zusammen mit Infra Suisse den Fünf-Punkte-Plan lanciert, mit dem er öffentliche Bauherren aufforderte, die Planungs- und Bautätigkeit nicht abzubremsen. Die Quartalserhebung des SBV hat aufgezeigt, dass es dennoch einen Rückgang bei den öffentlichen Bauaufträgen gegeben hat. Die Mitgliedfirmen haben den Verband in seiner Kampagne im Frühjahr sehr unterstützt, indem sie Blachen mit dem Fünf-Punkte-Plan aufhängten. Das hat uns gefreut und verdient einen besonderen Dank. Einmal mehr war hier das «Zusammen» entscheidend.  
 
Gemeinsam statt allein lautet auch das Motto bei der Digitalisierung. Diese bietet Chancen, aber auch Risiken, und sie wird einige bisher bekannte Prozesse auf den Kopf stellen. Der SBV sagt: «Packen wir das Thema zusammen an!». Das bedeutet, dass er für seine Mitglieder verschiedene Instrumente und Tools erarbeitet hat und ihnen diese kostengünstig zur Verfügung stellt. So können auch kleinere Unternehmen ohne eigene IT-Fachleute am Technologiewandel partizipieren und sich für die Zukunft digital fit machen. Unter anderem gibt es seit diesem Jahr neben verschiedenen Fachpublikationen zwei neue Erfa-Gruppen zur Digitalisierung. Der Austausch mit anderen ist wertvoll und bringt alle Beteiligten weiter. 
 
Das Prinzip des «Miteinanders» bestimmt auch die Arbeit des Masterplans «SBV-Berufsbildung 2030». Die Grundbildungen sowie alle höheren Berufsbildungen sollen an die künftigen Anforderungen bestmöglich angepasst werden, zugunsten der Baubetriebe. In einem ersten Schritt konnten sich Bauunternehmer zu ihren Bedürfnissen äussern. Dieses Jahr wurde mit der Definition der Eckwerte ein weiterer wichtiger Zwischenschritt geschafft. Das Ziel ist es, den Fachleutenachwuchs im Bauhauptgewerbe zu sichern und dafür zu sorgen, dass die künftigen Baufachleute über genau die Kompetenzen verfügen, die sie im Arbeitsalltag brauchen. 
 
In der Regel formulieren wir in unserem Schreiben nur einen Weihnachtswunsch. In diesem speziellen Jahr sei uns ein zweiter gewährt: Das Jahr 2021 möge ein ganz und gar gewöhnliches Jahr werden, mit den üblichen Themen und Aufgaben. Das würde bedeuten, dass Unternehmen es schaffen, als krisenresistente Macher auch besondere Herausforderungen für sich und die Gesellschaft zu meistern. Der Bau stützt die Schweizer Wirtschaft – auch im 2021. Denn im zu Ende gehenden Jahr haben wir bewiesen: Gemeinsam schaffen wir das! 
 
Wir wünschen Ihnen, Ihren Mitarbeitenden sowie Ihren Familien und Angehörigen gute Gesundheit und besinnliche und erholsame Festtage.  

Über den Autor

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Schweizerischer Baumeisterverband

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