Parifonds Bau feiert 50-Jahr-Jubiläum 

Der erste paritätische Vollzugs- und Bildungsfonds wurde 1970 von den Sozialpartnern des Bauhauptgewerbes gegründet.  Er fördert die Aktivitäten der Branche in der Aus- und Weiterbildung und garantiert die Kontrolle des Vertragsvollzugs.   
  
Der Parifonds Bau konnte letztes Jahr über ein Budget von 53 Millionen Franken verfügen. 32 Millionen davon wurden als Beiträge für Aus- und Weiterbildungen geleistet. Insgesamt wurden über 27 000 Anträge auf Unterstützung bearbeitet. 18,2 Millionen Franken wurden für die Kontrolle und die Durchsetzung von Vertragsbestimmungen aufgewendet.  
  
Diese Zahlen aus dem Jahresbericht 2019 zeigen deutlich: Der Parifonds Bau ist ein wichtiges Instrument, um die fachliche Qualifizierung, die Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz der Angestellten auf dem Bau zu fördern und zu finanzieren. Und er sorgt für die faire Einhaltung der Arbeitsbedingungen im Bauhauptgewerbe.  
  
Langjährige Erfolgsgeschichte  
Die historischen Wurzeln des Parifonds Bau reichen rund 50 Jahre zurück. Bereits 1970 haben die Sozialpartner im Bau den ersten paritätischen Vollzugs- und Bildungsfonds gegründet und im Landesmantelvertrag (LMV) verankert. Gemeinsam wurde der Fonds laufend den veränderten Bedürfnissen angepasst und ermöglichte insbesondere den Auf- und Ausbau von professionellen Strukturen der paritätischen Berufskommissionen in der ganzen Schweiz (PBK). Im Jahr 1991 erfolgte die Allgemeinverbindlicherklärung durch den Bundesrat, was bedeutete, dass alle Arbeitgeber und Arbeitnehmenden der Branche beitragspflichtig und natürlich auch leistungsberechtigt wurden. Ausgenommen davon sind einige Kantone in der Westschweiz (GE, NE, VD, VS) und das Tessin, welche über eigene paritätische Lösungen mit vergleichbaren Leistungen verfügen.  
  
Der Parifonds Bau umfasst nebst den Unterstellten des LMV auch die Unterstellten des GAV Gleisbau und des Baukadervertrages, also 80 000 Angestellte in rund 6000 Betrieben.Träger des Parifonds Bau sind einerseits die Gewerkschaften Unia und Syna sowie Baukader Schweiz und andererseits der Schweizerische Baumeisterverband (SBV).     
 
Herausforderungen für die Zukunft  
Mit Blick auf die laufenden Diskussionen rund um den Masterplan Berufsbildung 2030 des SBV werden auch die Handlungsfelder für die Zukunft sichtbar. Angesichts des sich akzentuierenden Bedarfs an Fachkräften, ist der Parifonds Bau gefordert, die finanziellen Ressourcen in der Weiterbildung gezielt und lenkend einzusetzen. Gleichzeitig soll er auf die neuen Bedürfnisse in der Aus- und Weiterbildung reagieren, etwa was Quereinsteiger und nicht-lineare Karrieren betrifft. Gezielt gefördert werden sollen Aus- und Weiterbildungen, welche die Arbeitnehmenden für Aufgabenprofile qualifizieren, die in der Branche dringend benötigt und nachgefragt werden.  
  
Im Bereich Vollzug wurde mit der Einführung des Informationssystems Allianz Bau (ISAB) eine neue Plattform geschaffen, welche vermehrte Koordination und die Zusammenarbeit unter den verschiedenen Organen erfordert. Die Schaffung von organisatorischen und technischen Schnittstellen führt zu einem weiteren Professionalisierungs- und Digitalisierungsschub, der für eine effiziente Vollzugstätigkeit genutzt werden soll. Der Parifonds Bau spielt in dieser ganzen Entwicklung eine wichtige Rolle und wird seine Ressourcen gezielt in die Zukunft investieren.  
  
Der aktuelle Geschäftsbericht 2019 des Parifonds Bau sowie eine umfangreichere Mitteilung sind unter www.parifondsbau.ch  zu finden.   

Über den Autor

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Schweizerischer Baumeisterverband

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